Feuer

Beltene / Walpurgisnacht

Mit dem ersten Mai begann in der Zeitrechnung der Kelten das Sommerhalbjahr, deren Beginn mit dem Fest Beltene ( Bel – strahlend, leuchtend, glänzend, und TENE – Feuer) gefeiert wurde. Der Zeitpunkt liegt genau zwischen Frlühlings Tag und Nachtgleiche und Sommersonnenwende. Es war das Fest der Vermählung zwischen Himmel und Erde, der Lebensfreude, der Leichtigkeit des Sommers, Zeit des Wachsens und Werdens.

Es ist das Gegenfest zu Samuin, mit dem das Winterhalbjahr beginnt.  Heute noch werden in weiten Teilen Europas Maifeste mit verschiedensten Brauchtümer abgehalten. Der Maibaum ist ein Symbol für Fruchtbarkeit, ein überdimensionaler Phallus wird in die Erde gerammt und symbolisiert so, die Götterhochzeit. Er wurde früher aber auch als Blitzableiter verwendet.
Verliebte junge Männer stellen ihren Mädchen kleine Maibäume aufs Dach und bewachen diese, damit kein Konkurrent dieses Zeichen der Verehrung entwenden kann. Es ist Hochzeit. Hochzeiten werden geschlossen.

Die letzte Nacht vor dem ersten Mai heißt in christlicher Zeit Walpurgis. Walpurga die weiße Frau ( Göttin) mit feurigen Schuhen (warme Zeit), eine goldene Krone (Sonne), mit Spiegel (Seele), und Spinne (spinnen des Schicksals) dargestellt.

Die Walpurgisnacht ist eine der heiligsten Nächte des Jahres, in der alles Gute aus der Anderswelt hervorquillt. In der Walpurgisnacht fand die Gattenwahl statt. Junge Pärchen verschwanden im Wald und kamen am nächsten Tag mit Birkenzweigen bekränzt heim. Es fand eine Paarung statt, die in Analogie die Befruchtung der Äcker bewirken sollte.

In der Priesterschaft der germanischen Völker wurde diese Nacht zum Hauptzeugungstermin, der Irminonen.  Bestimmte Thruden sollen sich mit ausgewählten Priesterinnen vereinigt haben, um mit ihnen die Nachkommen im Irminonen Stand zu zeugen.  Um nicht erkannt zu werden und um ihren Einweihungsstand zu zeigen trugen die Priester eine Maske und ein Hirschgeweih. Die Thruden einer Region versammelten sich auf einen Kulthügel, um dort ihre neuen Kolleginnen in das Amt zu weihen. Dazu wurde ein kultischer Zaun aus Weidenruten aufgestellt.

Diese Ruten wurden als Bündel an einem Stab getragen – von der Ferne sah das wie der berüchtigte Hexenbesen aus.
Die Teilnehmer tanzten sich voller Lebensfreude in Trance und Ekstase, und sangen Winilioder, Liebeslieder, die zu späterer Zeit durch Rhythmik, immer lauter und heftiger vorgetragen wurden.  Für unwissende Beobachter war das manchmal ein erschreckender Anblick und wurde so auch als Hexensabbat, als Aspekt des Teufels verstanden.

( Auf den Spuren der Druiden – Inge Resch Rauter)