Wir alle haben Gefühle und dem entsprechende Emotionen dazu. Wir leben in einer Welt der Interaktion. Wir beeinflussen unsere Umwelt und unsere Umwelt beeinflusst uns. Es findet ein ständiger Austausch statt. Wir nehmen uns selbst und unsere Umwelt wahr. Im gemeinsamen Zusammenleben mit anderen finden auch Verletzungen statt. Wir werden von Personen verletzt und wir verletzen. Das passiert, warum auch immer. Körperliche oder physische, größere oder kleinere Grausamkeiten erzeugen Leid und Schmerz. Zumindest nehmen wir es oft so wahr in unserer Bewertung. Ob berechtigt oder nicht. Wir selbst entscheiden was uns verletzt, uns leiden lässt. Ich möchte hier nicht urteilen oder bewerten, sondern einen Gedankenanstoß geben wie wir aus dem Leiden herauskommen können, bzw. wie Leid erst gar nicht entstehen muss. Ich will auch nicht über den Unterschied von Gefühl und Emotion schreiben. Dazu haben sich kluge Menschen sehr intensiv Gedanken darüber gemacht. Ich will mich auch nicht als Besserwisser darstellen, als Erhaben egal was passiert. Nein das bin ich nicht. Ich selbst habe in meinem Leben Phasen des Leidens und des Schmerz erfahren und erlebt. Diese Erfahrungen haben mich zu dem gemacht was ich heute bin und ich möchte hier die Möglichkeit weitergeben wie es nicht zum Trauma kommen muss.
Gefühle kommen. Sie sind da, wertfrei. Wir können sie beobachten und sie so belassen was sie sind. Nämlich eine Wahrnehmung, eine Empfindung. Gefühle gehen auch wieder. Spätestens nach einer halben Stunde sind sie verschwunden. Erst wenn wir beginnen sie zu bewerten, erst wenn wir beginnen eine Geschichte dazu zu kreieren, dann manifestieren sich Gefühle. Sie gehen mitunter in ganz tiefe Schichten unseres Bewusstseins und somit auch auf körperliche Ebenen. Traumata entstehen. Diese Manifestierung (Trauma) bleibt über viele Jahre, möglicherweise ein Leben lang abgespeichert. Damit Traumata erst nicht entstehen können ist es wichtig kein Drama aus Ereignissen zu machen. Wir können traurig sein, in Trauer Leben. Es muss aber kein Drama entstehen. Ich meine hier nicht Gleichgültigkeit. Das wäre eine Art von Verdrängung. Versteht ihr. Fühlen und Gefühle zulassen ist sehr wichtig. Nur sich zum Sklaven von seinen Gefühlen zu machen, ist aus meiner Sicht nicht förderlich. Wenn wir in der Beobachter Rolle bleiben ohne zu bewerten, dann werden diese Gefühle auch wieder gehen. Trauma Arbeit hat wie so vieles mit Loslassen zu tun. Wenn wir uns in der Lage fühlen den Schmerz, die Verletzung loszulassen, dann wird sie auch gehen. Das Loslösen ist eine Reinigung, eine Transformation unseres Organismus. Es macht uns wieder frei und handlungsfähig. Die Blockade löst sich und Lebensenergie kann wieder fließen.
Ich will jetzt hier niemanden dazu animieren sich in ein Abenteuer zu stürzen, zu dem er vielleicht noch nicht bereit ist. Diese Arbeit bedingt sehr viel Feingefühl und Achtsamkeit. Es ist ein Weg auf dem wir uns begeben können um wieder wir selbst zu sein.