Baumstamm

Lughnasadh

Am Freitag, den 14.08. zu Neumond, fand das (Neo?) keltische Fest Lughnasadh statt. Es war dies in unseren Breiten, bezeichnenderweise, der letzte heiße Sommertag. Lugh, der Sonnengott kommt auf die Erde herab und vereinigt sich mit ihr. Er befruchtet sie sozusagen, um für nächstes Jahr die Bedingungen, für ein neuerliches Wachstum zu schaffen. Es ist ein Sterben und ein Wiedergeboren werden. Dieses Brauchtum geht sehr weit in der Geschichte zurück. In früheren Zeiten wurden dabei auch wahrscheinlich Menschenopfer erbracht. Ein für uns heute unvorstellbares, abscheuliches Szenario. Damals in prähistorischer Zeit, entsprach das dem Weltbild der Menschen, in vielen Kulturen.

Das Fest hat hauptsächlich mit der Ernte zu tun. Gerade in Zeiten des Klimawandels, können wir auch am eigenen Leibe miterleben, was ein extrem heißer, trockener Sommer für Auswirkungen hat, auf unsere Natur und somit auch auf Landwirtschaft und natürliche Tierhaltung. Die Menschen damals, hatten nicht die Möglichkeit einer globalen Vernetzung, um Ernteausfälle, mit teuren Importen aus anderen Regionen der Welt, auszugleichen. Bei Wasserknappheit, brachten ihnen keine Tankwagen, der Feuerwehr, Trinkwasser. Diese Menschen waren voll und ganz, von dem Erfolg und Ertrag ihrer Ernte abhängig. Der Winter naht und wenn die Ernte möglichweise ganz ausfiel, bedeutete das für viele, den sicheren Tod über den Winter.

Dieses Fest wurde also bei den Kelten, zu Ehren des Sonnengottes Lugh gefeiert. Er weist genauso wie der germanische Gott Odin/Wotan schamanische Züge auf. Das Sterben und Wiedergeboren werden, gehört zur schamanischen Kultur. Bei diesem Fest ging es also um den Tod eines kraftvollen Jünglings, um die Weltschöpfung und um die Unvergänglichkeit des Lebens. Lugh, der Leuchtende, ist der Gott des Lichtes, des Handwerkes und auch des Krieges.

Damals wurden angeblich Menschen zu Königen geweiht, die ein paar Jahre ein Leben im Überfluss führen durften. Diese „Freiwillige“  wurden dann, wenn es soweit war, rituell geopfert. Der Tod stand aber nicht als Zeichen für das Ende. Nein im Gegenteil. Er steht für den Übergang zu einer neuen Existenz, zur Transformation. Alles tritt neu wieder in Erscheinung. Es geht um Weisheit und Erlösung. Es ist Anlass zur Freude, Zuversicht und Hoffnung. Furcht war nicht angebracht. Die Befreiung durch die Hingabe, der begrenzten Person,  die zur Transzendenz führt. Die Entfaltung zu einem neuen Bewusstsein. Damit wird auch Unsterblichkeit realisiert.