Die Suche zum wahren Ich, nach der wahrhaftigen eigenen Identität. Wachstum auf spiritueller, emotionaler Ebene.
Immer mehr Menschen begeben sich bewusst auf diesen Weg. Die Motivation dazu ist unterschiedlich: Krankheit, die uns „zwingt“ etwas zu ändern, das eigene Potenzial auszuschöpfen, nicht zu wissen wer wir sind, kann eine davon sein. Dabei begeben wir uns auf einen Weg ins Verborgene, Verdrängte. Wir erkunden neue Wege, die in Wirklichkeit gar nicht so neu sind. Einzig vergessen haben wir die Möglichkeiten, die in uns stecken; aberzogen wurden sie uns. Von Gesellschaft, Lehrern, Eltern und Systemen. Gründlich wird in diesen Bereichen das weitergegeben, was selbst erfahren wurde: Unser Ich wird so ein Ich des Außen. Ein Ich von Vorstellungen und Erwartungen anderer Menschen. Gepresst in Normen, die zu erfüllen sind. Wir werden ganz bewusst klein gehalten, auch wenn es vielen vielleicht nicht bewusst ist.
Schon seit sehr langer Zeit geht es um Macht und um Machterhaltung. Auch viele sogenannte Machthalter sind nur Marionetten eines Systems. Das Erkennen, dass etwas nicht stimmt, das Fühlen eines oder mehrerer Mängel in uns, lässt uns aufwachen und unsere Konditionierungen auflösen, loslösen, loslassen. Wir erfahren uns selbst neu. Wir begeben uns auf eine Reise zu uns selbst.
Verschiedene Arten des Weges zu uns sind möglich: Es gibt viele Ansätze: Oft lassen wir uns dabei von Menschen bewusst begleiten, wir haben sie uns ausgesucht. In Wirklichkeit werden wir ständig begleitet. Wir müssen nur unserer Umwelt gegenüber achtsam sein. Unser Außen spiegelt uns ständig unseren Seins-Zustand wieder.
Wir haben gelernt Masken aufzusetzen. Masken, von denen wir uns in eine Rolle drängen lassen, die uns schützen und unser wahres Selbst verbergen. Wir haben für bestimmte Situationen bestimmte Verhaltensweisen gefunden. Diese abzulegen und so zu sein, wie wir wirklich sind, wollen wir mit Selbsterfahrung erreichen. Dabei verwenden wir Werkzeuge, die wir bekommen haben und Erfahrungen, die wir von anderen hören. Verhaltensweisen, die wahrhaftiger sind als jene die wir bis jetzt gewohnt waren. Vieles nehmen wir mit dem Intellekt auf und versuchen es intellektuell wiederzugeben. Wir hören auf die Inputs anderer, die in Selbsterfahrung erfahren sind. Wir versuchen sie nachzuahmen. Ihre Art zu leben soll also auch unsere werden. So wie sie mit den Freuden und Leiden des Lebens umgehen, so wollen auch wir mit ihnen umgehen können. Diese Menschen, die lange Erfahrung im Umgang mit Problemen haben, die verschiedenen psychotherapeutische Wege studiert oder solche, die lange Zeit ihres Lebens in Meditation verbracht haben, die sich mit den Göttern gut auskennen, die mit Geistern oder Bäumen reden und deshalb unsere „Vorbilder“ sind. Wie weit ist es dann noch mit der Selbsterfahrung? Wie weit ist es dann mit neuen Masken für Verhaltensweisen, die scheinbar „besser“ sind als die alten, doch möglicherweise sind es wieder Masken. Wunschdenken und Erwartungen an uns selbst, die wir wieder von außen in uns integriert haben.
Die „Gefahr“ in der Selbsterfahrung liegt darin, eben keine Selbsterfahrung zuzulassen. Wer authentisch sein will, muss sich ganz auf sich einlassen. Hilfestellungen von außen sind sicher wichtig und können hilfreich sein. Wenn wir uns aber ganz kennenlernen wollen, müssen wir uns auf allen Ebenen total auf uns einlassen. Echt und ehrlich. Wenn das nicht geschieht, kann es sehr schnell passieren, dass die Selbsterfahrung wieder zu einer Maske wird.