Samhain,
Der Herbst hat mit Abschiednehmen und Loslassen zu tun. Die Natur zeigt es uns. Der Tod liegt sozusagen in der Luft. Das unterirdische, das Grab, die Welt der Toten und der Ruhe, sind Aspekte des Keltenfestes, welche heute noch in den besinnlichen Festtagen Allerheiligen – Allerseelen ihren späten Nachklang finden. Mit Samuin begann die Jahresnacht, die dunkle Zeit. Am Nachthimmel erschien nach Sonnenuntergang Sirius, Herr der Unterwelt, der federgeschmückte Sternentänzer, und führte den kosmischen Tanz der Sterne an. Die Toten waren maßgeblich in die Feierlichkeiten miteinbezogen, sie nahmen am Fest teil. Mann hat ihnen wohlgedankt und Feuer für sie entzündet, vermutlich auf den Ahnengrabhügel. Heute werden in Österreich Lichter für die Toten endzündet, oft für jeden der im Grab ruht, eines. Licht heißt Leben – auch Wiederleben.
(Aus: Auf den Spuren der Druiden)
Foto: Tobias Geiler