Schamanische-/Natur-Hochzeit

Menschen haben wieder vermehrt das Bedürfnis sich ihrer Wurzeln zu besinnen. Das ist sicher mit ein Grund, weshalb sich immer mehr dazu entscheiden, ihre „Hoch“-Zeit mit einem schamanischen Ritual, einer Naturhochzeit zu feiern. Auf der Suche nach der eigenen Spiritualität, abseits von Konventionen und Religionen wird es auch wieder wichtig, das Versprechen für den Bund der Ehe vor den Kräften unseres Universums, dem Urgrund unserer Existenz, abzugeben. Dabei verbinden wir uns mit unseren Ahnen, rufen die geistige Welt an und begrüßen die Kräfte der Natur. Es entsteht ein magisches Feld, tief eingebettet in das Gedächtnis von Mutter Erde. Auf dieser Ebene unseres Seins entstehen starke Kräfte, ein Feld getragen von Echtheit, Liebe und Klarheit, das uns zu unserem wahren Ich zurückführt. Diese tiefe Verbundenheit lässt eine wahrhaftige Begegnung zu, auf deren Grundlage ein nahrhafter Boden für eine aufrichtige Partnerschaft entsteht.

Wie läuft so ein Ritual ab?

Meist wird ein Platz in der Natur dafür ausgesucht. In Wirklichkeit findet der Platz das Brautpaar. Ebenso ist es mit dem Zeremonienleiter. Das sind Menschen, Wächter von Mutter Erde, Vermittler der Welten, durch die die Kräfte der Natur sprechen. Ihr könnt ihnen Namen wie Schamane, Druide, Wicca usw. geben. Der heilige Platz wird gereinigt, geweiht und wunderschön mit Gaben aus der Natur und mit Kraftgegenständen des Brautpaares geschmückt: Amulette, Ringe, Stäbe, Felle, Muscheln, Blumen und Kräuter, selbstgebaute Gegenstände, in denen die gemeinsame Kraft des Paares steckt. Außerdem kann eine Steinspirale oder ein Medizinrad in das Ritual eingebaut werden. Die Kräfte werden angerufen: Mutter Erde, Vater Sonne, Großmutter Mond und Großvater Sternenhimmel, die Ahnen und Hüter der vier Himmelsrichtungen sowie die vier Elemente. Des Weiteren können je nach Weltbild persönliche Kräfte angerufen werden. Das Schöne ist, dass alles sein darf; alles ist da, alles ist richtig. Es wird ein Feuer entzündet, ein heiliges Feuer. Darin können alte Glaubensätze losgelassen werden. Jetzt ist Raum für etwas gemeinsames Neues. Das Gelöbnis wird abgelegt und die Symbole für die Ehe wie z.B. Ringe werden übergeben und angesteckt. Der Zeremonienleiter segnet das Brautpaar im Namen der Natur, der geistigen Welt. Begleitet wird diese Zeremonie von archaischen Klängen: Trommel, Windhorn, Obertongesang; sie sind heilend und stark zugleich. Die Hochzeit ist vollzogen…

Unsere Vorfahren, die Germanen und Kelten gingen oft Bündnisse auf Zeit ein: eine Art Probehochzeit auf ein Jahr. Nach Ablauf dieses Jahres wurde von Beiden aufs Neue entschieden, ob ein weiteres Probejahr oder vielleicht auch ein Bund fürs Leben geschlossen wurde.