Namenlos

Sucht

Sucht hat viele Gesichter. Von der Esssucht über Sportsucht, Arbeitssucht und Sexualsucht, Spielsucht bis hin zu den alt bekannten Süchten wie: Drogen, Alkohol oder Nikotinsucht. Wie wir in den erst genannten Beispielen sehen, bedarf es nicht unbedingt Substanzen, die den Körper süchtig machen. Unser Körper kann also auch mit Entzugserscheinungen reagieren, ohne mit giftigen und süchtig machenden Stoffen in Berührung gekommen zu sein. Wir werden auf Verhaltensmuster süchtig.

Auf alles was wir oft und regelmäßig tun, reagiert unser Körper mit Abhängigkeit.
Was sind also die Ursachen von Süchten. Oft ist es so, dass wir mit Sport oder Arbeit, mit Alkohol oder Nikotin versuchen uns abzulenken, vor uns selbst und unserem Leben zu flüchten. Die traditionell chinesische Medizin meint: Menschen mit Übergewicht sind eigentlich am verhungern. Sie versuchen mit dem vielen Essen ihre Löcher in ihren Seelen zu stopfen. Es sind sicher sehr oft Kompensationshandlungen, mit denen wir versuchen unsere emotionalen Wunden oder Defizite auszugleichen oder wegzuschieben.

Nur gelingt uns das auch? Was sind die Folgen und Auswirkungen; und vor allem: Wie können wir aus dem Teufelskreis ausbrechen?
Dazu gibt es unendlich viele Methoden, die angeboten werden. Die meisten von ihnen können aber nicht halten, was sie versprechen. Wir selbst müssen zur Methode, zum Weg aus der Sucht werden. Wir müssen beginnen unsere Löcher in unseren Seelen, wieder mit unserer eigener Seele aufzufüllen. Diese Löcher von innen heraus, mit unserer eigenen Lebenskraft und Freude, mit diesem unendlichen Potenzial von unerschöpflicher und nie ausgehenden Kraft des Lebens, die in allen von uns steckt, zu füllen. Nur das wird beständig sein.

Wenn unser Körper unser Intellekt beginnt zu rebellieren, uns zu seinem Gewohntem führen will, einfach nicht locker lässt. Gedanken sich nur mehr darum drehen etwas nicht tun zu dürfen und gerade deshalb das Verlangen immer größer wird. Gedanken sich nur mehr im Kreis, um das eine drehen. Es sind diese Energien die von uns Besitz ergriffen haben. Energien die nicht ursprünglich in unserem System waren. Diese Energien sind im Laufe unseres Lebens durch verschiedenste Umstände zu uns gekommen. Wie gehen wir damit um? Wie können wir diesen „Teufelskreis“ wieder verlassen?

Dagegen ankämpfen ist eine Möglichkeit. Dazu bedarf es aber eoines eisernen Willen und sehr viel Kraft.
Nur die wenigsten schaffen es auf diese Art.
Ich glaube der erste Schritt besteht darin, uns anzunehmen wie wir sind. Mit all unseren Fehlern und Schwächen. Uns zu Lieben – uns selbst zu Lieben! Wenn wir uns angenommen haben, dann können wir auch darüber reflektieren was gerade los ist.

Wir beobachten uns ganz wertfrei, erkennen was wir brauchen und was wir nicht brauchen. Von dem was wir nicht brauchen können wir uns verabschieden und loslassen. Es darf in Frieden gehen. Es war einmal wichtig für uns, nur jetzt brauchen wir es nicht mehr. Es geht und es wird Platz für Neues. Dieses Neue kann was ganz „Altes“ Vertrautes sein. Unser wahres ich. Wir selbst. Das was wir sind – Ganz! Und dieses Ganze, darf alle Löcher wieder ausfüllen. Ausfüllen mit unserer Seele – Sich voll und ganz entfalten. Dann ist kein Platz mehr für irgendwelche anderen Energien oder sonstigen seltsamen Dingen.

Wenn wir uns beobachten, wie in der Meditation, ganz wertfrei, einfach nur ansehen was gerade da ist, dann wird es sehr schnell sein Drama verlieren. Seine Kraft wird gehen. Es kann uns nicht mehr übermannen, das heißt, wir wenden uns ihm nicht mehr zu. Denn nur dem was wir uns zuwenden, dass kann uns auch überwältigen.
Wir selbst entscheiden Wem, oder Was wir uns zuwenden.
Foto: Tobias Geiler