Wintersonnenwende

Die Natur ist an diesen Tag an einen Wendepunkt angelangt. Es ist der kürzeste Tag und die längste Nacht. Ab diesem Zeitpunkt werden die Tage wieder länger. Mutter Erde atmet ganz langsam und ganz tief. So, als wären es die allerletzten Atemzüge. Die Natur hat sich ganz zurückgezogen und scheint zu sterben. Im keltischen Jahreskreis und auch im Medizinrad sind wir im Norden angekommen. Hier ist die Vision zu Hause – hier findet die Reinkarnation statt. Im Norden ist das Alter, die Weisheit und die Spirituelle Reife beheimatet. Er ist dem Element Luft zugeordnet. Hier befinden sich die großen Ahnengeister. In meinem Schamanismus ist der Steinadler der Hüter des Nordens. Er ist der König der Lüfte, der Erbringer der Vision.
Wie immer bei Übergängen und Wendepunkten sind die Tore zur Anderswelt ganz weit offen. Frau Pertchta (Frau Holle) steigt aus der Unteren Welt empor und streift durch das Land. Mit ihr kommen Dämonen, Schattengestallten, Elfen, Zwerge und andere Elementarwesen. Sie ist Göttin der Weiblichkeit, Sie ist Mutter Erde in Person, der alte Aspekt von ihr. Zu Frau Holle gelangen wir wenn wir in die untere Welt reisen. Heute beginnen  die Rauhnächte. Nach alten Brauchtum wird jetzt zwölf Nächte lang das Haus und der Stall ausgeräuchert um die Dämonen zu vertreiben.