Meine Erfahrung mit Borreliose

In diesem Blog geht es mir nicht um meine persönlichen Befindlichkeiten während der Krankheit, sondern um die Entstehung, die Symptomatik und die erfolgreiche Behandlung von einem schweren Verlauf der Borreliose, der mich leider – wie so viele andere auch – erwischt hat. Ich möchte meine Erfahrungen an Menschen weitergeben, die möglicherweise schon die Hoffnung auf Heilung aufgegeben haben und verzweifelt sind. Vielleicht kennst auch du jemanden in deinem Umfeld, der unter extremen Schmerzen leidet. Eines vorweg: Es gibt Hoffnung

Der Irrtum
Mein schamanischer Weg bringt es mit sich, dass ich viel Zeit in der Natur verbringe. Insektenstiche sind dabei zwar Teil des Alltages, aber Zecken mieden mich seit meiner Kindheit. Borreliose war bis vor kurzem für mich eine harmlose Krankheit. Ich dachte, sie zeigt bei einer Infektion immer sofort in Form eines runden roten Fleckes und kann dadurch im Frühstadium mit einer zweiwöchigen Antibiotikakur sehr gut behandelt werden. Jetzt weiß ich, dass dem nicht so sein muss. Nur rund 50 Prozent aller Borreliose-Erkrankten reagieren mit dem typischen Symptom eines kreisrunden roten Fleckes. Der Rest, so wie ich, hat zu Beginn meist gar keine Symptome, was fatale Auswirkungen haben kann. Denn, eine nicht im Frühstadium behandelte Borreliose kann schwere Folgen für die Gesundheit eines Menschen haben.

Meine Geschichte
Im Frühjahr 2022 veranstaltete ich wie immer zu Walpurgisnacht eine Schwitzhütte. Ich legte mich nach der Zeremonie ins kühle Gras und beobachtete den klaren Sternenhimmel. Idyllisch, magisch und kraftvoll. Erst zwei Tage später entdeckte ich eine Zecke auf der linken Seite meines Körpers. Das Insekt wurden entfernt und schien für mich soweit alles in Ordnung zu sein. Kein roter Ausschlag, keine Beschwerden. Mir ging es richtig gut!

Krankheitsausbruch und Verlauf
Drei Monate später zeigten sich bei mir der Reihe die ersten Symptome, denen ich vorerst nicht viel Beachtung geschenkt habe und die ich erst viel später mit der Borreliose in Verbindung bringen konnte: Ich fühlte mich ein wenig träge und abgeschlagen. Von einem Tag auf den anderen schwoll meine linke Backe an, als ob ich Mumps hätte (Diagnose: Ohrspeicheldrüsenentzündung). Einige Zeit später wurde mein Rücken so steif, dass ich Schwierigkeiten hatte, vom Bett aufzustehen. Das war der Beginn von darauffolgenden unerträgliche Rückenschmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon einen Arzt konsultiert. Gegipfelt hatte das ganze darin, dass ich plötzlich in der Nacht von heftigen Schmerzen in der rechten Kopfhälfte wach wurde. Ich wusste, dass etwas nicht stimmt und sah im Spiegel, dass ich mein rechtes Auge nicht mehr schließen konnte und meine rechte Gesichtshälfte gelähmt war. Ich dachte, ich hatte einen Schlaganfall.

Die Diagnose und die schulmedizinische Behandlung
Ich halte euch nicht mit der Langversion der langen Stunden im Krankenhaus auf, aber ich kann euch sagen, dass ich erst nach einem Kreuzstich im Spital und den darauffolgenden Laboruntersuchungen der Rückenmarksflüssigkeit, die eindeutige Diagnose „Neuroborreliose mit halbseitiger Gesichtslähmung“ bekam. Die Lähmung war zu diesem Zeitpunkt für mich nicht das vorrangige Problem. Meine größte Angst war, dass die Schmerzen im Rücken nicht mehr weggehen. Schmerzmittel halfen nur kurz und bedingt und ich kam wirklich an meine Grenzen.
Schulmedizinisch wurde ich mit Antibiotika gegen die Borrelien behandelt. Zuerst zwei Wochen lang intravenös, danach weitere vier Wochen in Tablettenform. Auch bekam ich Unmengen an Schmerzmitteln und muskelentkrampfenden Medikamenten. Ich sprach auf die Behandlung an und nach gut drei Wochen wurden die Schmerzen weniger. Nach sechs Wochen konnte ich die Schmerzmittel ganz absetzen.

Mittlerweile weiß ich, dass mind. 30 Prozent der Leidtragenden nicht auf die Antibiotika-Therapie ansprechen bzw. teilweise nicht ausreichend oder falsch therapiert werden.

Mein zusätzlicher alternativer Weg hat meinen Heilungsverlauf mit Sicherheit stark beeinflusst:

Alternative Behandlung und Therapie
Ich habe das Glück, großartige Schülerinnen und Schüler zu haben, die in den verschiedensten Bereichen ganzheitlich tätig sind. So bekam ich volle Unterstützung und dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Auf deren Empfehlung begann ich sofort – als ich noch im Krankenhaus war – parallel zur Schulmedizin mit folgender Therapie:

  • Die Wilde Karde als Tinktur
  • Löwenzahnwurzeltee zum Stärken der Leber
  • Eibischwurzeltee für den Magen
  • Schüssler Salze Nr. 6
  • Acht Wochen während der Kur eine Diät (Kein Alkohol, Nikotin, wenig Fett)
  • Ausreichend Schlaf (Nicht arbeiten)
  • Zeolith: Zum Ausleiten der Schlacke aus dem Körper. Ganz wichtig! Die meisten Schmerzen bereiten lt. Literatur die abgestorbene Borrelien mit ihren Toxinen.
  • Mindestens jeden zweiten Tag in die Sauna oder ein heißes Vollbad nehmen. Borrelien sterben ab einer Temperatur von 42° Celsius ab.

Vier Tage nachdem ich mit der Einnahme der Karde begonnen hatte, bildete sich meine Gesichtslähmung schrittweise wieder zurück. Nach ca. 8 Wochen war sie kaum mehr sichtbar.

Ich unterstützte meinen Heilungsverlauf mit logopädischen-Übung zur Rückbildung der Gesichtslähmung und außerdem ging ich zu einer Osteopathin, um den körperlichen Heilungsprozess zu unterstützen und zu aktivieren. Für meine emotionale Gesundheit gab es Gespräche mit meiner Therapeutin. Wir beleuchteten das Thema hinter der Krankheit und lösten es auf. Auch für meine psychische Gesundheit war diese Arbeit mit ihr sehr wichtig. Ich konnte meine Ängste wieder loslassen und in einen positiven, konstruktiven psychischen Zustand kommen.

Was im Letzten zur Heilung geführt hat weiß ich nicht. Ich bin überzeugt, dass es eine Kombination von Allem war. Der psychische Aspekt und mein positives Mindset waren mit Sicherheit ein großer Teil der Heilung.

Vorbeugung gegen eine Infektion mit Borreliose und Wissenswertes
Borrelien sind sehr schlaue und hinterhältige Bakterien. Sie „leben“ in den Mägen der Zecken und die Zecke selbst ist für sie nur ein Zwischenwirt. Deshalb ist es so wichtig, bei der Entfernung der Zecke darauf zu achten, dass die Zecke weder Stress hat noch gequetscht wird, da sie sich ansonsten übergibt (mehr dazu weiter unten).
Wenn Zecken nun einen neuen Wirt beißen, beginnen die Borrelien sofort damit, sich an das Immunsystem des neuen Wirtes anzupassen, dass sie bei Infektion vom Immunsystem nicht als schädlich erkannt werden können. Sie sind quasi „blinde Passagiere“. Diese Anpassung dauert allerdings einige Zeit; in der Regel über 24 Stunden. Das gibt uns die Möglichkeit, die Zecke noch rechtzeitig vor einer möglichen Infektion zu entfernen. Darum ist es besonders wichtig, dass wir uns jedes Mal nach einem Aufenthalt in der Natur sofort am ganzen Körper absuchen. Wenn wir die Zecken rechtzeitig wieder entfernen besteht kaum ein Risiko an Borreliose zu erkranken. Unter 24h ist das Risiko fast gleich Null. Ab 48h jedoch liegt es bei 100 Prozent – immer vorausgesetzt, die Zecke selbst ist mit Borrelien infiziert.

Zum Entfernen der Zecke gibt es verschiedene Möglichkeiten. Das wichtigste ist – wie oben erwähnt – die Zecke nicht zu quetschen oder zu stressen, da sich die Zecke sonst übergibt und den Mageninhalt mit den Borrelien in den Wirt überträgt. Das bedeutet bei infizierten Zecken automatisch eine Infektion mit Borreliose.

Richtig entfernt werden die Zecken mit einer feinen Zange oder Pinzette. Ganz vorsichtig greift man am Kopf und so nah wie möglich bei der Haut und gerade so fest wie notwendig und zieht die Zecke gleichmäßig heraus.
Achtung: Dass man die Zecke beim Entfernen „rausdrehen“ soll, ist ein Irrglaube!. Auch das verursacht Stress bei der Zecke.

Eine weitere Möglichkeit ist, die allerdings mit Schnittgefahr verbunden ist, ist die Entfernung mit einem sehr scharfen Messer (Rasierklinge). Der Körper wird so direkt beim Kopf abgeschnitten. Sollte das Bisswerkzeug in der Haut bleiben, fällt es nach ein paar Tagen von selbst wieder ab – Der Biss allein, ist nicht das Gefährliche.

Ich kann dir also raten: Geh immer mit hohen Schuhen und langen Hosen in die Natur. Zecken leben im hohen Gras und nicht auf Bäumen. Das mindert das Risiko gebissen zu werden. Als Abwehr dienen Sprays der bekannten Marken aus der Apotheke und der Drogerie. Alternativ soll auch das Einreiben des Körpers mit Kokosöl helfen. Bei starker Schweißbildung musst du allerdings darauf achten, dass deren ebenso schnell nachlässt und du die Anwendung wiederholen musst. Die größte Gefahr von Zecken gebissen zu werden besteht im Frühling bzw. Frühsommer, da sie bei Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad am aktivsten sind.

Für mich als Schamane war diese Krankheit eine Initiation. Sie hat mir unter anderem genau gezeigt, in welchen Bereichen ich nicht bei meiner Wahrheit war und wo es hingehen soll. Auch habe ich genau die Stärken und Schwächen unseres Gesundheitssystems gesehen.
Für mich persönlich steht der Mensch im Mittelpunkt. Genau da versuche ich seitdem noch mehr Aufmerksamkeit hinzubringen. Mein Ziel ist es, ein Zentrum für ganzheitliche Gesundheit zu gründen, in dem Interdisziplinär und ganzheitlich gearbeitet wird. Nur wenn alle das gleiche Ziel vor Augen haben, kann etwas Großes entstehen.

Ein tolles Buch zu dem Thema Borreliose hat Wolf Dieter Storl herausgebracht:
„Borreliose natürlich heilen“.