Baum

Brot und Spiele

für das Volk. Das war schon im römischen Reich ein sehr wirksames Mittel, um Unruhen in der Bevölkerung wieder zu besänftigen. Lasst mich hier in diesem Artikel mehr über die „Spiele“ als Ritual und Zeremonie schreiben.
Jeden vierten Sommer um die Sommersonnenwende, treffen sich die besten Stämme des Kontinentes, um ihr Geschick und ihre Kraft, in einem sportlichen Wettkampf zu messen und ihren Sieger zu krönen. In einem über ein Jahr andauernden, sehr harten Auswahlverfahren, können sich die besten Stämme der Region für  dieses begehrte Turnier qualifizieren.
Es wird immer einem anderen Stamm die Ehre zugetragen, diese Spiele zu veranstalten.

Auch hier müssen sich die Stämme bewerben, ihr Geschick und ihre Fähigkeiten so eine große Zeremonie abhalten zu können, vor einem  ältesten Rat präsentieren, um diesen dann davon zu überzeugen. Es ist eine sehr große Ehre, der Gastgeber sein zu dürfen. Für dieses Ereignis müssen riesige Arenen gebaut werden, für 40, 50 tausend Zuseher oder noch viel mehr. In manchen finden sich sogar fast Hunderttausend Zuseher wieder. Auch die Unterkünfte für die „Gladiatoren“ sollen sehr prunkvoll sein und eine geeignete Trainingsstätte, für die letzten Vorbereitungen der Spiele beinhalten. Weiters müssen infrastrukturelle Maßnahmen getroffen werden, um Millionen von Menschen zu den Veranstaltungsorten transportieren zu können und auch sie zu beherbergen.

Sind all diese Maßnahmen getroffen worden, können die Spiele endlich beginnen. Es findet nun eine wahre Völkerwanderung statt. Die Auserwählten eines jedes Stammes (wieder nur die Allerbesten) werden von Maßen ihres eigenen Volkes begleitet. Es scheint so, als wolle es sich keiner nehmen lassen, bei diesem großen Ereignis dabei sein zu können.  Ihre Stammeszugehörigkeit drücken sie mit dem Tragen einer einheitlichen Kleidung aus. Es sind dies die Farben ihres Stammes, die auch von den Auserwählten am Spielfeld getragen werden. Jeder Stamm hat außerdem seine eigenen Gesänge. Diese sollen die Zusammengehörigkeit deutlich machen und auch die Gladiatoren, bei den Spielen, in ihrer Leistung fördern.

Die meisten mitreisenden Stammesangehörige, es sind viel mehr Männer als Frauen, sammeln sich mitunter schon Tage vor dem Wettkampf in der Nähe der Arena, um sich gegenseitig zu Duellieren. Es werden hier abwechselnd die eigenen Gesänge vorgetragen um den Gegner einzuschüchtern, um zu imponieren. Hier wurde im Vorfeld schon so manche „Schlacht“ entschieden. Meist laufen diese  Feiern friedlich ab. Durch den immer wiederkehrenden Gesang und mit Hilfe von stimulierenden Substanzen, tanzen und singen sich die Leute in Ekstase und in Trance.  Es kommt aber auch vor, dass aus dem friedlichen Vortragen, plötzlich Kämpfe entstehen.

Hier schreiten dann  sehr schnell  die Ordnungshüter des veranstaltenden Landes ein. Da die Anhänger der Stämme meist der arbeitenden Schicht angehören und keine Ausbildung in der Kriegskunst haben, werden diese Straßenkämpfe  sehr schnell von den Ordner, die meist Krieger sind, unter Kontrolle gebracht.
Am Spieltag selbst marschieren dann die Gladiatoren unter tobenden Beifall der Besucher in die Arena. Eine traditionelle Musiker Gruppe spielt jeweils das Lied, der beiden teilnehmenden Stämme.  Alle Mitgereisten, die Betreuer und auch die Gladiatoren selbst, singen mit voller Inbrunst ihr Lied mit.  Das sind sehr rührende Momente.

Ein Gefühl von Zusammengehörigkeit, Heimat und Stolz. Der Zeremonienmeister, es ist eigentlich eine Gruppe von Männern denen einer vorsteht, bittet die beiden Kapitänen dann zum Austauschen der Stammesgeschenke, die sie mitgebracht haben. Es  ist  das eine schön verzierte, kleine Flagge, mit dem Totem des Stammes. Es werden noch einmal Freundlichkeiten ausgetauscht, bevor es dann losgeht. Um sich bei der großen Menschenmenge bemerkbar machen zu können, bedient sich der Zeremonienmeister eines Hilfsmittels. Es handelt sich hier um ein Ding, mit  dem sehr hohe und schrille Töne erzeugt werden können.

In Turnierform messen sich nun die Stämme bis es zur finalen Zeremonie kommt. In diesem Endspiel geht es um eine Trophäe, die der siegende Stamm, bis zum nächsten Turnier behalten darf. Diese Trophäe bringt sehr viel Ruhm und Ehre. Die Sieger ernten sehr hohes Ansehen und Anerkennung, nicht nur vom eigenen Stamm. Die siegreichen Gladiatoren werden aber auch mit Gold aufgewogen und brauchen sich keine Sorgen mehr um ihre Zukunft machen.  Sie steigen in der sozialen Leiter weit nach oben, egal welche Ausbildung sie vorher hatten und welcher Herkunft sie sind.