Traumbewusstsein und/oder Wachbewusstsein. Was ist die wirkliche Wirklichkeit, unsere Realität? Sind Träume nur das Aufarbeiten des Erlebten, die bildliche Sprache unseres Unbewussten, oder ist es doch mehr?

Nun, ich bin jetzt kein Wissenschaftler, der empirische Forschung auf diesem Gebiet betreibt. Ich bin auch kein Philosoph oder Psychoanalytiker, der sich dem Traum, von seiner philosophischen oder analytischen Sicht annähert. Ich bin Schamane und habe deswegen wiederum, meine schamanische Sicht zu dem Thema.

Ich denke, es gibt verschiedene Arten zu träumen und was wir unter Traum verstehen, kann auch sehr differenzieren. Wir können unsere Träume auch auf verschiedene Art deuten und alle können richtig sein. Über die Traumdeutung will ich aber hier nicht sprechen.

Wenn wir in der Nacht im Schlaf versinken, beginnen wir zu träumen. Jeder träumt, jede Nacht, sehr oft. Nur unsere Erinnerung daran ist meist sehr beschränkt, bzw. kaum vorhanden. Dabei gibt es eben verschieden Arten des träumen. Wir verarbeiten mit Sicherheit das erlebte des Tages, unsere unterdrückten Emotionen, unsere heimlichen Sehnsüchte.

Unsere Wahrheit kommt bildlich zum Vorschein. Wird aus den Tiefen unseres Unbewussten, unaufhaltsam an unsere Oberfläche gespült. Wir verarbeiten beim Träumen und erleben dabei auch Heilung. Dieses Träumen ist ein innerer Prozess und zeigt uns die Tiefe und Vielfalt unseres Seins. Hier befinden wir uns zwar in anderen Bewusstseinsebenen, sind aber noch fest mit unseren Körper im Hier und jetzt verbunden.

Wir verlassen diese, unsere Dimension nicht. Wir befinden noch in unserer gewohnten Wirklichkeit, in der wir auch im Wachbewusstsein sind.
In weiterer Folge löst sich in der Nacht unsere Seele vom Körper und geht auf Reisen. Das passiert auch bei jedem Menschen. Beim einen mehr, beim anderen weniger. Auch die Erinnerung daran ist bei den meisten nicht vorhanden. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es passiert. Wobei darüber philosophiert werden kann, ob nicht nur das bewusste erleben, eine bzw. diese Wirklichkeit erschafft?

Die losgelöste Seele kann die Welt mehr in seinem ganzen Spektrum wahrnehmen. Sie ist nicht an den Körper gebunden. Auch nicht an Zeit. Die physikalischen Gesetze die in unserer Dimension Gültigkeit haben, werden aufgehoben, bzw. ergänzt und erweitert. Ich weiß, dass ist jetzt nicht Wissenschaftlich, aber mein schamanisches Erleben. Dieses Sein ohne eines physischen Körpers, das mögliche Erfahren und Wahrnehmen, zeichnet ein erweitertes, nicht reduktionistisches Bild unserer Welt, unseres Universum. Könnte das denn unser eigentlicher Wachzustand sein?

Fähig auf vielen Ebenen wahrzunehmen. Beweglich zu sein, wie es unsere kühnsten Vorstellungen übertrifft. Weisheit erleben zu können, Wissen zu erfahren, scheinbar aus dem Nichts kommend, trotzdem überall vorhanden und aufnehmbar. Dagegen erscheint mir unser „Wachzustand“ eher als anästhesiert, sehr be.- und eingeschränkt.  Befinden wir uns dann im Traum nicht in einem Wachzustand und unter Tags im Schlaf?

Es ist lernbar, bewusst und vom Wachbewusstsein aus, in den Traum zu gehen. Mit dem Traum als Schlüssel, das Tor zu anderen Dimensionen zu öffnen. Bewusst zu steuern und zu lenken. Für mich ist diese Traumwirklichkeit zumindest genauso Real, wie unsere alltägliche Wirklichkeit. Für mich ist unsere alltägliche Wirklichkeit, nur ein schmaler wahrnehmbarer Auszug einer sehr vielschichtigen Realität, aus deren Begrenztheit, wir jederzeit ausbrechen können. Zu transzendieren bedeutet, in den Fluss des ganzen Seins ein zu dringen. Im und mit dem Traum wird Transzendiert.

Ich finde es als absolut notwendig, sich bewusst mit dem Traum auseinander zu setzten. Nur eines sollten wir uns immer bewusst machen. Leben, tun wir im Hier und Jetzt. Der Traum, das Träumen soll keine Flucht sein. Es ist ein Werkzeug wie viele andere auch. Der Umgang damit, ist sehr verantwortungsvoll und vielleicht ist auch das ein Grund, warum nicht alle Menschen bewusst in diesen Zustand kommen, bzw. sich daran erinnern können?