Feuer

Medizinwanderung

Warum entschließt man sich dazu und was ist das?
Eine Medizinwanderung steht in einem spirituellen Kontext. Dabei werden die Spirits um ein Medizingeschenk gebeten. So ein Medizingeschenk kann alles Mögliche sein: schöne Federn zum Schmücken, besondere Steine oder Stäbe aus Holz. Es kann zu Klärung bei einem schwierigen Lebensthema kommen. Die nächsten, wichtigen Schritte im Leben können ebenso auftauchen, wie ein neuer Tierverbündeter, oder ein neuer Kraftgegenstand; und vieles mehr.

In der Vorbereitung dazu, stehen wir lange vor Sonnenaufgang auf, um zu meditieren. Danach wird ein magisches Tor geöffnet. Bevor wir dieses durchschreiten, wird um ein Medizingeschenk gebeten. Noch bevor die Sonne aufgeht, begeben wir uns durch dieses Tor, auf unsere Wanderung, die bis nach Sonnenuntergang dauert. Wir fasten den ganzen Tag und sprechen kein Wort. Der lange Tag wird mit einer Meditation beendet.
So eine Medizinwanderung ist ein sehr kraftvolles und klärendes Werkzeug, ein Geschenk der Spirits, der geistigen Welt. Die Anstrengung und das Fasten, kommen einer Opferung gleich. Wir opfern uns und bitten unsere Spirits um Einsichten.

Sie sollte unbedingt alleine gemacht werden und trotzdem ist es kein Nachteil, wenn die Begleitung und magische Einbettung, von einem Schamanen übernommen wird.

Hier ein paar Zeilen meiner Reflexion, meiner letzten Medizinwanderung:

Nach einiger Zeit merke ich, dass die letzten Schritte oft die schwierigsten sind. Geschafft ist es erst, wenn es geschafft ist. Die Sonne brennt noch heißer herab. Ich nehme es hin, mache weiter. Mein Bewusstsein ist jetzt vollkommen ins Hier und Jetzt gewandert…………….Ich sehe ein Schild, das mir den Weg weist. Ich bin kurz verunsichert. Mein inneres Gefühl will mir einen anderen Weg weisen. Ich folge meinem inneren Gefühl. Will mich aber bei ortskundigen Menschen absichern und mein Gefühl von außen bestätigt wissen. Ich höre Menschen sprechen, nur ich kann niemanden sehen. Bin ich richtig, kann ich vertrauen?

Ich gehe weiter, der Weg wird noch steiler und geht scheinbar auch in die falsche Richtung. Meine Beine tragen mich wieder schneller. Dann nach einer viertel Stunde habe ich Gewissheit darüber. Ich habe den richtigen, in meinen Zustand der Erschöpfung notwendigen, schnelleren Weg gewählt. Ich spüre die Kraft, die durch das Vertrauen auf meine innere Stimme in mir, zu fließen beginnt.

Foto: Sebastian Wegerbauer