Wasserfall

Entwicklung, persönliches Wachstum

Was brauchen wir um uns persönlich weiter Entwickeln zu können, um zu wachsen?  Dazu sollten erst mal unsere Grundbedürfnisse über weite Strecken abgedeckt sein, denke ich. Wer permanent ums Überleben kämpft, in Not ist,  wird kaum Zeit finden um sich auf seine Prozesse einlassen zu können.  Wir brauchen sicher die Erkenntnis etwas ändern zu wollen, in unserem Leben und den Willen dazu. Was bedeutet dann persönliches Wachstum eigentlich? Hier geht es aus meiner Sicht um persönliche Weiterentwicklung, hin zu einem reifen, emotional reflektierten Menschen. Im Wort steckt ja schon wachsen. Aus den kindlichen Teilen in uns heraus wachsen und erwachsen  werden.

Nun gibt es sehr viele Wege, die solch persönliches Wachstum versprechen. Jeder hat sicher seine Berechtigung. Ich will hier auf zwei Fragen eingehen: Wie weit kann ich persönlich wachsen, wenn ich einen therapeutischen Weg ohne Bezug auf Spiritualität einschlage, bzw. wie weit ist das möglich, wenn ich mich ausschließlich spirituell orientiere?
Nun gibt es ja bekannter weise viele psychotherapeutische Wege: Personenzentriert, Gestalt, Körper, Psychoanalytisch, NLP, Hypnotisch usw.

Ich bin der Meinung, dass zu einem ganzen Menschen auch das auseinander setzen mit seiner Spiritualität gehört. Egal wie diese aussieht. Unsere vertrockneten Seelen dürsten sich förmlich nach Verbundenheit, Einheit, Gott, Transzendenz oder was auch immer. Ich denke mir, wer das göttliche Ablehnt, obwohl das natürlich sein gutes Recht ist, der lehnt  einen, meiner Meinung nach nicht gerade kleinen, Teil von sich selbst ab. Drängt ihn weg, versucht ihn auszublenden.

Warum auch immer. Nur selbst die meisten Atheisten werden am  Sterbebett wieder zu Gottgläubigen, auch wenn es dann „nur mehr „ um die Angst vor dem Tod, vom endgültigen Ende, geht. Schade eigentlich. Ein Leben ohne Seele ist kaum vorstellbar. Seele will sich ja weiterentwickeln und dadurch auch letztendlich wir. Ohne Seele wären wir nur Körper, ein toter Körper. Also brauchen wir ja gar keine therapeutische Unterstützung um Wachstum zu erfahren?

Es gibt sicher Menschen, die scheinbar ohne jegliche Hilfestellungen auskommen. Aber ja, ich denke  nur mit Spiritualität wird uns ebenso ein Teil von uns fehlen. Viele Menschen die sich ausschließlich in spirituellen Praktiken üben, drängen „dunkle Teile“ von sich selbst weg, denke ich. Irgendwo findet dann eine Abtrennung statt. Es wird eine Grenze zwischen Licht und Dunkelheit gezogen, die es eigentlich nicht geben sollte und auch nicht gibt, im Selbst eines Menschen.

Auch hier ist dann die Gefahr der Selbstverblendung, der Verdrängung sehr hoch. Ich denke mir beides ist wichtig und notwendig. Der Meditierer wird ohne emotionale Arbeit, ohne dem akzeptieren seiner verdrängten Schatten, genauso einen Teil von sich verleugnen, wie der reflektierte Atheist, der seine Göttlichkeit nicht wahr haben will.